Kein schlechtes Gewissen beim Fremdgehen – gute Gründe für den Seitensprung
Kein schlechtes Gewissen beim Fremdgehen?
Gehören Sie auch zu den Menschen, die nach einem Seitensprung kein schlechtes Gewissen haben? Dann sind Sie damit nicht alleine. Laut einer Studie eines bekannten Partnerportals aus dem Jahr 2021 bedauern fast drei Viertel der Fremdgeher nichts. Das bestätigt die Ergebnisse einer viel älteren Emnid-Studie, laut der 75 % der Frauen und 42 % der Männer einen Seitensprung nicht bereuen und kein schlechtes Gewissen beim Fremdgehen haben.
Unser Gewissen – die moralische Instanz
Ob und weswegen wir ein schlechtes Gewissen haben, hat viel mit der geltenden Moral und unserer eigenen Moral zu tun. Häufig decken sich diese. Unterwerfen wir uns den allgemein geltenden moralischen Grundsätzen, in diesem Fall, dass Fremdgehen etwas Verwerfliches ist, ist auch die Reue und das schlechte Gewissen beim Fremdgehen nicht weit. Wir haben das Gefühl, etwas Falsches gemacht zu haben. Folgen wir unserer eigenen Ethik, kann dieses Gefühl gänzlich ausbleiben – und das heißt längst nicht, dass wir deswegen kalt und herzlos sind. Ist der Seitensprung ein „Ja“ zu sich selbst und dient nicht dazu, sich am Partner zu rächen, kosten wir das gute Gefühl einfach aus und haben auch nicht den Eindruck, dem anderen etwas weggenommen zu haben. Ganz im Gegenteil führt Fremdgehen – ob geheim oder gebeichtet – gar nicht mal so selten dazu, dass die Beziehung wieder in Schwung kommt.
Fremdgehen ohne Schuldgefühle
Fremdgehen ist eine Entscheidung, die wir bewusst treffen. Auch gern wenn wir uns lieber etwas anderes einreden, zum Beispiel, dass der Seitensprung der Situation entsprungen ist oder dass es einfach „so passiert“ ist. Allerdings ist das Augenwischerei, denn als erwachsene Menschen sind wir für das, was wir tun, verantwortlich. Dies gilt auch fürs Fremdgehen. Ist es einmal geschehen, haben weder Schuldgefühle noch ein schlechtes Gewissen irgendeinen positiven Effekt. Und vor allem: Es macht die Tat nicht ungeschehen.
Was bereuen Sie wirklich?
Das schlechte Gewissen, wenn Sie fremdgegangen sind, ist oft ein ambivalentes Gefühl: Denn häufig entstehen zwar Schuldgefühle, weil man den Partner durch die Untreue hintergangen hat, den Schritt selbst bereuen allerdings viele Menschen nicht. Schließlich hat der Seitensprung wahrscheinlich jede Menge positive Gefühle erzeugt, angefangen durch die Aufregung davor, über die prickelnde Erotik bis hin zur Aufwertung des eigenen Selbstwerts. Dieses Dilemma sorgt dann für große innere Verwirrung und allzu oft für Schnellschüsse, wenn es darum geht, dem Partner den Ausrutscher zu beichten.
Wann sich das schlechte Gewissen regt
Psychologen fanden heraus, dass das schlechte Gewissen beim Fremdgehen von zwei Punkten abhängt: Hat die Frau den ersten Schritt gemacht und war dann auch noch der Sex richtig gut, blieb das schlechte Gewissen beim Großteil aus. Das führten die Experten darauf zurück, dass dann bereits im Vorfeld der Gedanke da war und damit auch die Verantwortung fürs Fremdgehen leichter übernommen werden kann. Ein schlechtes Gewissen kommt außerdem dann häufig auf, wenn es nicht nur um Sex geht, sondern Gefühle ins Spiel kommen.
Für viele Menschen fängt dann erst der echte Betrug an, wenn plötzlich die Liebe mit in die Waagschale geworfen wird. Neben der Variante, dann mit dem schlechten Gewissen zu leben, gehen Menschen zunehmend auch andere Wege: Sie beichten und entscheiden sich gemeinsam für eine offene Beziehung in der Sex mit anderen ausdrücklich erlaubt ist oder sogar eine polyamore Beziehung. Letztere Variante lässt nicht nur Sex, sondern auch Liebe mit mehr als einem Menschen hinzu und alle wissen Bescheid.
Das Ende einer Liebe
Neben allem anderen gibt es einen weiteren Grund, der zum einen zum Fremdgehen und zum anderen zum Fehlen eines schlechten Gewissens danach führen kann: Die Gefühle für den anderen lassen nach, man hat sich auseinandergelebt. Häufig kommt es dann nicht gleich zur Trennung, sondern erst zu einem oder mehreren Seitensprüngen. Vielleicht, um dem anderen einen Grund zu geben oder eben einfach, weil das einmal gegebene Treueversprechen für einen selbst keine große Bedeutung mehr hat. Man fühlt sich frei und im Recht und schlägt sich dadurch auch nicht mit Schuldgefühlen herum.
Fremdgehen beichten? Oder lieber nicht?
Ob Sie Ihren Seitensprung – ob mit oder ohne schlechtes Gewissen – beichten, ist eine individuelle Entscheidung. Sie hängt auch davon ab, was Sie vereinbart haben: führen Sie Ihre Beziehung ohnehin nach dem Motto „don´t ask, don´t tell“ kann das Stillschweigen nicht nur richtig, sondern sogar erwünscht sein. Haben Sie sich in Ihrer Partnerschaft der Ehrlichkeit verschrieben, ist das Schweigen ein echter Vertrauensbruch, der – kommt Ihr Fehltritt irgendwann doch heraus – die gegenseitige Liebe auf eine harte Probe stellt.
Prüfen Sie sich ehrlich: Sie haben kein schlechtes Gewissen beim Fremdgehen, der Seitensprung hat keine Bedeutung für Sie und Ihre aktuelle Beziehung und haben Sie den Eindruck, eine Beichte könnte mehr schaden als nützen, behalten Sie Ihr Abenteuer vielleicht lieber für sich.
Wir schreiben selten, aber nur die besten Inhalte.
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